Immer wieder hört man, dass es sich bei unserer aktuellen Gesellschaftsform um eine Wissensgesellschaft handelt. Das zeigt, dass die Kenntnisse, über die eine Person verfügt, in hohem Maße für deren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Erfolg verantwortlich sind. Insbesondere in der Arbeitswelt spielt das Wissen – und das Wissensmanagement – eine immer wichtigere Rolle. Einfache Tätigkeiten, die die Mitarbeitenden ohne umfassende Kenntnisse ausüben können, werden immer seltener. Immer häufiger ist es möglich, hierfür Maschinen einzusetzen. Menschliche Arbeitskräfte sind in erster Linie dann notwendig, wenn für die Ausübung der Tätigkeit spezifische Fachkenntnisse erforderlich sind.
Das zeigt, dass das Wissen nicht nur für die einzelnen Mitarbeitenden von großer Bedeutung ist. Auch für das Unternehmen spielt das eine wichtige Rolle. Je umfangreicher das Wissen der Angestellten ist, desto produktiver können diese ihre Arbeiten erledigen. Deshalb spielt es innerhalb des Betriebs eine sehr wichtige Rolle, das verfügbare Wissen zu bewahren und wenn möglich sogar auszubauen. Hierbei ist das Wissensmanagement von großer Bedeutung.
Wissensmanagement Definition – wofür steht der Begriff?
Bevor wir uns damit auseinandersetzen, welche Bedeutung das Wissensmanagement in Ihrem Unternehmen hat und auf welche Weise es sich umsetzen lässt, ist es wichtig, sich zunächst einmal über die genaue Bedeutung dieses Begriffs klar zu werden. Die Definitionen, die sich hierfür an verschiedenen Stellen finden, sind meistens sehr umfangreich und weisen außerdem einige Unterschiede auf. Bei Wikipedia heißt es beispielsweise, dass es sich beim Wissensmanagement um einen Begriff handle, der „für alle strategischen bzw. operativen Tätigkeiten“ steht, die zum „bestmöglichen Umgang mit Wissen“ führen sollen. In Gablers Wirtschaftslexikon heißt es hingegen, das Wissensmanagement befasse sich mit allen Aspekten, die mit dem „Erwerb, der Entwicklung, dem Transfer, der Speicherung sowie der Nutzung von Wissen“ in Zusammenhang stehen.
Aus diesen Definitionen wird deutlich, worum es beim Wissensmanagement geht. Hierbei handelt es sich um verschiedene Techniken, die zur Erhaltung und Erweiterung des Wissens in einem Unternehmen oder in einer anderen Organisation beitragen. Dabei ist es wichtig, zwischen Wissen und einfachen Informationen zu unterscheiden. Während es sich bei Informationen um konkrete Daten handelt, die losgelöst vom Kontext weitergegeben und verbreitet werden können, hat Wissen stets eine persönliche Ebene. Das bedeutet, dass sich Wissen im Gegensatz zu Informationen nicht einfach weitergeben oder handeln lässt. Wissen baut stets auf Vorwissen und persönlichen Erfahrungen auf. Das führt dazu, dass Wissensmanagement deutlich komplexer als Informationsmanagement ist. Hierbei ist es nicht nur notwendig, die einzelnen Informationen zu speichern und verfügbar zu machen. Darüber hinaus ist es erforderlich, dieses individuell an die Mitarbeitenden anzupassen. Dabei spielen die Interaktionsprozesse eine wichtige Rolle. Nur wenn die Informationen individuell aufbereitet und mit vorhandenem Vorwissen kombiniert werden, ist eine effiziente Wissensvermittlung möglich.
Warum ist Wissensmanagement wichtig?
Bereits bei der Definition des Begriffs wurden einige Punkte angesprochen, aus denen ersichtlich wird, weshalb dieses so wichtig für ein Unternehmen ist. Um die komplette Tragweite dieses Themas zu verdeutlichen, ist es jedoch notwendig, nochmals detaillierter auf diese Frage einzugehen.
Es wurde zwar gesagt, dass Wissens- und Informationsmanagement nicht identisch sind. Allerdings baut ein gutes Wissensmanagement auf einem guten Informationsmanagement auf. Daher ist es notwendig, beide Ansätze gemeinsam zu verfolgen. Insbesondere im Bereich des Informationsmanagements machen sich die Erfolge sehr schnell bemerkbar. Ihre Mitarbeitenden benötigen für die Ausübung ihrer Tätigkeit häufig viele spezifische Informationen. Wenn Sie einen schnellen und einfachen Zugriff darauf ermöglichen, trägt das zu einer korrekten Erledigung aller Aufgaben bei. Außerdem kann eine effiziente Informationsübermittlung die Produktivität steigern.
Die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt steigt außerdem stetig an. Das führt dazu, dass immer wieder Mitarbeitende das Unternehmen verlassen. Mit ihnen scheidet jedoch auch viel Wissen aus. Durch ein nachhaltiges Wissensmanagement ist es jedoch möglich, diesen Effekt stark zu reduzieren. Das lässt sich beispielsweise für das Onboarding der neuen Mitarbeitenden nutzen, die die Nachfolge der Fachkraft antreten, die den Betrieb verlassen hat. Auf diese Weise fällt es nicht nur leichter, sich in die neuen Aufgaben einzuarbeiten. Darüber hinaus läuft dieser Prozess wesentlich schneller ab. Durch eine durchdachte Wissensübermittlung können die neuen Angestellten die entsprechenden Aufgaben deutlich früher eigenständig übernehmen.
Dabei muss es sich nicht immer um einen externen Zugang handeln. Manchmal kommt es auch vor, dass die Mitarbeitenden innerhalb des Unternehmens eine neue Position bekleiden oder die Abteilung wechseln. Auch in diesem Fall ist ein zuverlässiger und effizienter Wissenstransfer von großer Bedeutung.
Das Wissensmanagement spielt nicht nur beim Wechsel des Personals eine wichtige Rolle. Immer wieder kommt es zu technischen Neuerungen, die ihren Weg in das Unternehmen finden sollten. Das kann die Produktivität häufig deutlich steigern. Dafür ist jedoch ein Transfer von externem Wissen notwendig. Das stellt viele Unternehmen vor eine große Herausforderung. Bis sich das neue Wissen und damit verbunden die neuen Fähigkeiten im Unternehmen ausbreiten, kann deshalb viel Zeit vergehen. Ein sinnvolles Wissensmanagement im Unternehmen hilft jedoch dabei, diesen Prozess zu beschleunigen.
Wissensmanagement Methoden
Nachdem dargestellt wurde, welche Bedeutung das Wissensmanagement in Unternehmen hat, ist es wichtig, sich zu überlegen, auf welche Weise sich dieses umsetzen lässt. Traditionell findet der Wissenstransfer von einer Person zur anderen statt – durch eine persönliche Einarbeitung. In größeren Unternehmen ist es jedoch wichtig, dass das Wissen auch unabhängig von den Personen zur Verfügung steht. Deshalb kommen für das Wissensmanagement Methoden zum Einsatz, die auf digitalen Techniken beruhen und bei denen alle Mitarbeitenden bei Bedarf Zugriff erhalten können.
Viele Unternehmen nähern sich diesem Thema an, indem sie eine Wissensdatenbank erstellen. Dabei ist es wichtig, genaue Formen vorzugeben, die eine möglichst effiziente Erfassung und Bereitstellung des Wissens ermöglichen. Deshalb kommt für die Wissensdatenbank Software zum Einsatz, die speziell für diese Aufgabe entwickelt wurde. Diese gibt konkrete Formen und Strukturen vor, anhand derer die Mitarbeitenden die Wissensdatenbank aufbauen können. Das stellt eine gut strukturierte Aufnahme der Inhalte sicher. Darüber hinaus sorgt die Wissensmanagement-Software für einen einfachen Zugriff auf die Inhalte. So können die übrigen Mitarbeitenden das Wissen schnell und effizient aufnehmen.
Das stellt jedoch nicht die einzige Möglichkeit dar, um Wissen im Unternehmen zu übertragen. Es bestehen noch viele weitere Möglichkeiten. Ein Beispiel hierfür ist ein Social Intranet. Dieses ist ähnlich aufgebaut wie die sozialen Netzwerke. Allerdings ist der Zugriff auf die Mitarbeitenden des Unternehmens beschränkt. Ein Social Intranet kann die sozialen Kontakte innerhalb der Belegschaft fördern. Die Mitarbeitenden können sich hier zwanglos austauschen. Das stärkt häufig den Zusammenhalt und das Wir-Gefühl. Deshalb wirkt sich dieses Angebot oftmals positiv auf das Betriebsklima aus. Doch kann ein solches firmeninternes soziales Netzwerk auch beim Wissenstransfer helfen. Beispielsweise kann die Betriebsleitung auf diesem Wege wichtige Informationen zu technischen Neuerungen übermitteln. Außerdem können sich die Angestellten untereinander unterhalten. Selbst in zwanglosen Gesprächen tauschen sie sich hier häufig über berufliche Themen aus. Dabei kann viel Wissen übermittelt werden. Deshalb ist es für ein umfassendes Wissensmanagement wichtig, auch solche informellen Kanäle für den Transfer von Informationen anzubieten.
Fazit
Als Fazit lässt sich festhalten, dass das Wissensmanagement in Wirtschaftsbetrieben in aller Welt eine immer größere Bedeutung erhält. Dafür sind mehrere Entwicklungen verantwortlich. Beispielsweise ist in den letzten Jahrzehnten die Menge des Wissens, die für die Ausübung vieler Tätigkeiten notwendig ist, deutlich angestiegen. Außerdem haben sich die Innovationszeiten stark reduziert. Das bedeutet, dass immer häufiger neue Techniken verfügbar werden, deren Umsetzung jedoch auch neues Wissen erforderlich macht. Ein weiterer Punkt ist die steigende Fluktuation unter den Arbeitskräften. Jobwechsel werden immer häufiger. Deshalb wird es für die Unternehmen immer wichtiger, zu verhindern, dass damit auch das gesamte Wissen der entsprechenden Arbeitskraft abwandert.
All diese Punkte führen dazu, dass es mittlerweile unverzichtbar geworden ist, sich genaue Gedanken über das Wissensmanagement zu machen. Dieses dient dazu, das vorhandene Wissen im Unternehmen aufzunehmen und an alle Mitarbeitenden zu übertragen, die es für die Ausübung ihrer Tätigkeiten benötigen. Ganz wichtig bei so einer Wissensdatenbank: Wenn Ihre Mitarbeitenden normalerweise nicht am Schreibtisch sitzen, sollten Sie eine mobile Lösung wählen. Zum Beispiel die Mitarbeiter-App von Beekeeper.