Frontline-Trends-Report 2023: Frontline-Manager müssen aktiv gefördert werden

Sie weisen gewerbliche Mitarbeitende an, erstellen Dienstpläne, teilen Schichten ein und bilden eine Schnittstelle zwischen den Mitarbeitenden auf der Fläche und der Geschäftsführung: Führungskräfte von Teams im operativen Bereich, auch bekannt als Frontline-Manager, nehmen eine essenzielle Schlüsselposition in Ihrem Unternehmen ein. 

Obwohl sie zu einer der größten Mitarbeitergruppen eines Betriebs gehören und ihnen einiges abverlangt wird, kommt die individuelle Förderung und Weiterbildung – gerade hinsichtlich der Führungsqualitäten – in den meisten Fällen zu kurz. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind folgenreich: Gewerbe-Mitarbeitende fühlen sich von ihren Vorgesetzten nicht verstanden, Teamleiter und Belegschaft kommunizieren aneinander vorbei und so vergrößert sich die sogenannte ‚Frontline-Kluft‘ immer weiter. 

Der Frontline Trends und Prognosen Report von Beekeeper prognostiziert deshalb, dass Unternehmen 2023 deutlich mehr Zeit, Energie und Kosten in die Schulung und Unterstützung von Führungskräften im operativen Bereich investieren müssen – um einerseits Mitarbeitende zufriedenzustellen und andererseits den Unternehmenserfolg zu gewährleisten. 

Wie bessere Tools und Technologien für stärkere Leistungen bei Führungskräften von gesellschaftsrelevanten Mitarbeitenden sorgen und welche Weiterbildungsformate besonders effektiv sind, erfahren Sie in diesem Artikel. 

2023 ist das Jahr der Führungskräfte

Mitarbeitende sind für jedes Unternehmen die wertvollste Ressource. Vor allem jenen in Führungsverantwortung, beispielsweise Team- oder Schichtleitern, wird im Arbeitsalltag enorm viel abverlangt. Sie sind zentrale Akteure im Unternehmensgeschehen und übernehmen dabei große Verantwortung – und das oft, ohne über die nötige Erfahrung, Ausbildung oder die entsprechend notwendigen Ressourcen, die sie zum Ausführen ihrer Aufgaben benötigen, zu verfügen. Nicht selten entscheiden ihre Führungsqualitäten deshalb über Erfolg und Misserfolg der gesamten Belegschaft.  

Umso wichtiger ist es für Unternehmen, endlich auch in die Weiterbildung von Führungskräften zu investieren. Denn obwohl Schicht- und Teamleiter der Führungsebene in Frontline-Unternehmen etwa 50 bis 60 Prozent der Belegschaft ausmachen, gelangen ihre Bedürfnisse nur selten auf das Radar der Unternehmensführung. Führungsaufgaben kommen, wie der Frontline Trends und Prognosen Report 2023 zeigt, im Arbeitsalltag oftmals viel zu kurz, da Führungskräfte nur etwa zehn Prozent ihrer Arbeitszeit damit verbringen können – mit weitreichenden Konsequenzen: Wird die Führungsarbeit vernachlässigt, fühlen sich Mitarbeitende auf der Fläche nicht ausreichend unterstützt und wertgeschätzt, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese das Unternehmen verlassen. Mangelhafte Führung resultiert somit in einer Vertiefung der Frontline-Kluft, ‚Quiet Quitting‘ und in einer hohen Mitarbeiterfluktuation. 

Frontline-Trend 2023: Digitalisierung muss dringend die Frontline erreichen

In unserer jährlichen Beekeeper-Befragung von 6.000 Mitarbeitenden und Führungskräften an der Frontline erkundigen wir uns immer auch danach, welche individuellen Verbesserungsvorschläge die Teilnehmenden für ihren Arbeitsalltag haben. Unter den Managern fällt vermehrt der Wunsch, „interne übergreifende Prozesse [zu] vereinfachen“ und die „Digitalisierung voran[zu]treiben“. So nutzen im deutschsprachigen Raum beispielsweise noch immer 32 Prozent der Mitarbeitenden im Gastgewerbe Flyer oder Briefe in Papierform zur Kommunikation – Apps, Intranet und Co. werden dagegen deutlich weniger beansprucht. 

Diese Daten geben Einblick in den desaströsen Stand der Digitalisierung in Frontline-Branchen: Während andere Unternehmensbereiche längst digitalisiert sind, stellt die digitale Lücke Führungskräfte im operativen Bereich vor enorme Herausforderungen – besonders, wenn es darum geht, die eigenen Teams zu erreichen oder ihnen Informationen zukommen zu lassen. Da in den meisten Betrieben kein einheitliches Kommunikationsmedium zur Verfügung steht, viele Frontliner keine eigene E-Mail-Adresse besitzen oder nur unregelmäßig Zugang zu einem PC haben, müssen Teamleiter zwangsläufig auf ein Potpourri aus analogen sowie digitalen Kommunikationsmitteln wie private Messaging-Apps (Whatsapp, Facebook und Co.) zurückgreifen, um mit ihren Teams direkt zu kommunizieren. 

Fehlende interne Kommunikationsmittel riskieren Datenschutz des gesamten Unternehmens

Fehlt es an unternehmensinternen Strategien für die digitale, zielgerichtete Kommunikation, sehen sich Führungskräfte dazu gezwungen, eigene Lösungen zu finden und setzen oftmals private Kommunikationsmedien ein. Dass dies ein riskantes Unterfangen ist, beweist ein Whitepaper von Google: Werden eigene Tools im Unternehmenskontext verwendet, riskieren gewerbliche Mitarbeitende nicht nur die Unternehmens- sowie Datensicherheit, sondern auch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. 

Lesen Sie hier in unserem Frontline Trends und Prognosen Report, welche Schatten-IT-Lösungen aus Mangel an einer offiziellen Lösung an der Frontline am meisten genutzt werden und warum zusätzlich auch die Hardware zum Problem wird. 

Mobile berufliche Weiterentwicklung ist Frontline-Trend 2023

Viele Teamleiter werden unerwartet in Führungspositionen befördert, ohne ausreichend darauf vorbereitet zu sein. Führungskräftetraining, Schulungen in Mitarbeiterführung und Weiterbildungen sind vor allem in Frontline-Branchen noch immer Mangelware. Grund hierfür ist unter anderem, dass es an den passenden Tools mangelt: Führungskräfte sind oft selbst im Außeneinsatz tätig, arbeiten nicht jeden Tag am selben Arbeitsplatz und haben keinen sich wiederholenden Arbeitsalltag. So wird es zur Herausforderung, Schulungen vor Ort zu planen oder regelmäßige Fortbildungen anzubieten. 

Dabei ist es für Unternehmen heute unerlässlich, Frontline-Manager zu einer der treibenden Kräfte für Veränderungen zu machen, um die digitale Transformation innerhalb des Betriebs voranzubringen. Dass es sich lohnt, in die Führungskräfte von heute und morgen zu investieren, zeigt der Beekeeper Frontline Trends und Prognosen Report 2023: Mehr als 40 Prozent der Führungskräfte wünschen sich mehr Trainings und Fortbildungen, um die Digitalisierung und weitere Veränderungen in ihrem Unternehmen zu unterstützen. Es genügt nicht, Nachwuchsführungskräfte einmal im Jahr zu einem Mitarbeiterführungsseminar einzuladen – nur eine kontinuierliche Schulung und individuelle Unterstützung im Alltag sind tatsächlich zielführend. 

Optimalerweise investieren Unternehmen in mobile Fortbildungsmöglichkeiten, die Führungskräften die Möglichkeit bieten, sich orts- und zeitunabhängig weiterzubilden. 

Bessere Mitarbeiterführung hilft, Frontline-Kluft zu schließen

Doch warum ist eine gute Mitarbeiterführung so wichtig? Durch fehlende Kommunikationsstrategien und ungeeigneten Tools kommt es in vielen Frontline-Betrieben zu einem Mangel an vertikalen Schnittstellen. Dieser ist einer von mehreren Gründen, weshalb die Kluft zwischen gewerblichen Mitarbeitenden und der Führungsebene immer tiefer wird: Kommunikation funktioniert lediglich in eine Richtung, ‚Top-down‘, es kommt nicht zum direkten Austausch und Mitarbeitenden fehlt es an Feedback sowie Anerkennung. Langfristig sorgt die Frontline-Kluft somit nicht nur für sinkendes Mitarbeiterengagement, sondern im schlimmsten Falle auch für eine Kündigungswelle, ‚Quiet Quitters‘ und eine Gefährdung des Unternehmenserfolgs. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden im operativen Bereich muss gefördert werden.

Werden Frontline-Manager rechtzeitig und regelmäßig mittels eines Formats, das sie in ihrem Tempo und möglichst ortsunabhängig absolvieren können, geschult, wird nicht nur die Bereitschaft, sich als Führungskraft weiterzuentwickeln bestärkt, sondern auch die Motivation des gesamten Teams befeuert. 

Fazit Frontline-Trends: Unternehmen müssen 2023 in Führungskräfte investieren

Führungskräfte von Teams im operativen Bereich gehören zu einer der größten Mitarbeitergruppen eines Unternehmens – bisher wurden sie allerdings eher stiefmütterlich behandelt. Ein großer Fehler, wie der Beekeeper Frontline-Trends-Report 2023 zeigt: Unternehmen müssen in Führungskräfte investieren, da diese die Schnittstelle zwischen der Führungsebene und den gewerblichen Mitarbeitenden im Betrieb bilden. Nur wenn die Kommunikation zwischen allen Parteien reibungslos erfolgt, passende Tools und Ressourcen hierfür zur Verfügung stehen und Führungskräfte auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, können die Frontline-Kluft geschlossen und schädigende Konsequenzen des Unternehmenserfolgs abgewehrt werden. 

Um dies zu erreichen, müssen Unternehmen 2023 den Fokus vermehrt auf die Nachwuchsführungskräfte und deren Führungsarbeit legen. Meist geraten diese nämlich unerwartet und ohne große Vorbereitung in eine Führungsposition, werden aber nicht regelmäßig darin geschult, ihre neue Rolle optimal auszuführen. Mangelt es an Mitarbeiterführung, kommt es schnell zu Missverständnissen, die sich wiederum auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auswirkt. Optimalerweise entwickeln Frontline-Betriebe 2023 deshalb mobile Schulungsformate, die Führungskräfte orts- und zeitunabhängig absolvieren können.