
Inhaltsübersicht
- Warum brauchen operative Mitarbeitende Teamentwicklung?
- Teamentwicklung oder Teambildung – Was ist der Unterschied?
- Teamentwicklung hilft gegen Fachkräftemangel
- Vorteile von Teamentwicklung für Unternehmen
- Vorteile von Teamentwicklung für Arbeitnehmende
- Wann ist es sinnvoll, Teamentwicklungsmaßnahmen anzugehen?
- Ziele der Entwicklung operativer Teams
- Teamentwicklung für Büro und operative Teams
- Fazit: Effizienter, produktiver und zufriedener arbeiten
Mit gezielten Maßnahmen für die Teamentwicklung beeinflussen Sie die Effizienz und Zufriedenheit Ihrer Teams. Gerade in operativen Jobs. Zum Beispiel wird die Kommunikation verbessert oder das Vertrauen untereinander gestärkt. Gleichzeitig stärken Sie das Engagement und senken damit sogar die Fluktuationsrate.
Warum brauchen operative Mitarbeitende Teamentwicklung?
Mitarbeitende in operativen Bereichen wie der Gastronomie, Hotellerie oder im Einzelhandel sind meistens die direkten Kontaktpersonen für die Kundschaft und müssen unmittelbar auf deren Fragen und Anliegen reagieren.
Um die perfekte Antwort oder Lösung zu finden, muss die Zusammenarbeit reibungslos funktionieren und ein gemeinsames Verständnis für die Ziele existieren.
Wie Teamentwicklungsmaßnahmen helfen:
- sich besser zu koordinieren.
- die Stärken der einzelnen Mitglieder effizient einzusetzen.
- Kommunikationswege zu klären.
- Verantwortlichkeiten und Rollen zu definieren und einzuhalten.
- schnellere Entscheidungsprozesse zu etablieren.
- einen Teamgeist zu entwickeln.
- sich gegenseitig zu motivieren.
Ein besseres Arbeitsklima bedeutet höhere Produktivität
Im hektischen Alltag operativer Mitarbeitender können Missverständnisse und Konflikte entstehen. Teamentwicklungsmaßnahmen bieten bereits vor den stressigen Schichten Werkzeuge, um Konflikte konstruktiv zu lösen und Spannungen zu verringern.
Wenn besonders viel zu tun ist, können sich Mitarbeitende daher auf ihre Aufgaben konzentrieren, anstatt Team-interne Probleme zu lösen.
Die besondere Herausforderung für operative Teams ist allerdings die hohe Fluktuation und die zeitliche sowie räumliche Trennung voneinander. Trotzdem sind sie aufeinander angewiesen, um die eigene Arbeit erledigen zu können.
Positives Kundenerlebnis stärkt den Unternehmenserfolg
Teamentwicklung hilft dabei, eine Kultur zu schaffen, in der Ideen und Innovationen geschätzt werden. Operative Mitarbeitende arbeiten oft in direktem Kundenkontakt und haben ein besonderes Verständnis für deren Bedürfnisse.
Wenn sie als Team innovative Lösungen entwickeln können, kann das zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Prozesse und Dienstleistungen führen. Das wiederum erhöht auch die Zufriedenheit der Kundschaft.
Das gilt auch in operativen Bereichen mit weniger Kundenkontakt, wie in der Produktion oder im Bauwesen. Deshalb ist es für alle operativen Teams sinnvoll, sich bewusst mit ihrer Entwicklung zu befassen.
Teamentwicklung oder Teambildung – Was ist der Unterschied?
Teambildung
Teamentwicklung und Teambildung (oder auch Teambuilding) werden oft synonym verwendet, aber sie haben unterschiedliche Bedeutungen und Zielsetzungen.
Beide Prozesse sind wichtig für die Leistungsfähigkeit eines Teams, jedoch unterscheiden sie sich in ihrem Fokus und ihren langfristigen Zielen.
Teambildung soll das gegenseitige Kennenlernen eines neu zusammengesetzten Teams fördern. Hier geht es vor allem um persönliche Beziehungen zwischen den Teammitgliedern.
Teamentwicklung
Teamentwicklung hingegen ist ein strategischer Prozess, der die Leistung und Effektivität eines Teams langfristig steigern soll und sich auf die Verbesserung von Arbeitsabläufen, Rollenverteilung und dem Erreichen gemeinsamer Ziele konzentriert.
Oft beinhaltet Teamentwicklung die Analyse von Teamdynamiken, die Klärung von Rollen und Aufgaben sowie die Förderung von Selbstreflexion und konstruktivem Feedback. Das hilft, bestehende Probleme zu identifizieren und zu beheben.
Teamentwicklung hilft gegen Fachkräftemangel
Gerade operative Mitarbeitende werden in vielen Branchen gebraucht und gesucht – umso wichtiger ist es für Unternehmen, Fachkräfte zu halten.
Wesentlich für die Bindung ans Unternehmen ist, dass Mitarbeitende:
- zufrieden sind mit ihren Arbeitsbedingungen,
- sich wohlfühlen,
- eine Verbindung zu ihrem Team aufbauen,
- Entwicklungsmöglichkeiten sehen.
Mitarbeitende, die klare Aufgaben haben, die sie weder über- noch unterfordern und die eigene Entscheidungen für ihren Arbeitsbereich treffen können, sind zufriedener und werden eher seltener kündigen.
Auch Krankmeldungen sind seltener, wenn Mitarbeitende sich in ihrem Team wohlfühlen und ihren Arbeitgebenden vertrauen.
Deshalb lohnt sich Teamentwicklung gerade auch bei operativ tätigen Teams als Maßnahme zur Mitarbeiterbindung.
Vorteile von Teamentwicklung für Unternehmen
Erhöhte Produktivität: Teams arbeiten effizienter, da die Rollen im Team klar verteilt sind und sie somit besser zusammenarbeiten können.
Stärkere Kundenorientierung: Gut entwickelte Teams liefern einen besseren Service, was die Kundenzufriedenheit und -bindung steigert.
Reduzierte Fluktuation: Ein starkes Teamgefühl und ein angenehmes Arbeitsklima führen zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und geringerer Mitarbeiterfluktuation.
Weniger Fehler und Konflikte: Verbesserte Kommunikation und Problemlösungskompetenzen verringern Fehlerquoten und interne Spannungen.
Bessere Anpassungsfähigkeit: Teams lernen, flexibler und schneller auf Veränderungen und Herausforderungen zu reagieren.
Vorteile von Teamentwicklung für Arbeitnehmende
Weniger Stress: Ein gut funktionierendes Team kann Herausforderungen besser gemeinsam bewältigen, was zu einer stressfreieren Arbeitsumgebung führt.
Stärkeres Zugehörigkeitsgefühl: Durch eine bessere Teamdynamik und intensivere Zusammenarbeit entsteht ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl, was das Engagement und die Motivation am Arbeitsplatz fördert.
Mehr Eigenverantwortung: Teamentwicklung fördert das Selbstmanagement und gibt den Mitarbeitenden mehr Autonomie und Verantwortung im Arbeitsprozess.
Höhere Arbeitsplatzsicherheit: Ein leistungsfähiges Team trägt zum Erfolg des Unternehmens bei, was die langfristige Beschäftigungssicherheit stärkt.
Persönliche Weiterentwicklung: Durch gezielte Teamtrainings und Feedback können Mitarbeitende neue Fähigkeiten erlernen und ihre berufliche Entwicklung vorantreiben.
Wann ist es sinnvoll, Teamentwicklungsmaßnahmen anzugehen?
Es gibt verschiedene Situationen, in denen es sinnvoll ist, operative Teams mit Entwicklungsmaßnahmen zu unterstützen.
Meist geht es darum, die Zusammenarbeit zu verbessern, den Teamgeist zu stärken oder neue Prozesse zu etablieren.
Neugründung eines Teams: Teambildung
Wenn Team neu zusammenkommt, hilft Teambildung im Rahmen des Onboardings, von Anfang an klare Strukturen und eine starke Teamkultur aufzubauen. So können die Mitglieder ihre Rollen, Verantwortlichkeiten und Kommunikationswege besser verstehen (siehe auch oben, der Unterschied zwischen Teamentwicklung und Teambildung).
Veränderungen in der Teamzusammensetzung
Wenn neue Mitarbeitende hinzukommen oder Teammitglieder das Team verlassen, hilft Teamentwicklung, die Zusammenarbeit neu zu organisieren.
Konflikte oder Spannungen im Team
Dieser Punkt ist besonders oft der Anlass für gezielte Teamentwicklung.
Wenn es im Team Konflikte, Missverständnisse oder Spannungen gibt, können Workshops oder moderierte Diskussionen dazu beitragen, diese Probleme zu lösen und die Dynamik im Team zu verbessern.
Ineffiziente Zusammenarbeit
Wenn ein Team seine Ziele nicht erreicht, häufig Fehler macht oder ineffizient arbeitet, kann Teamentwicklung helfen, Prozesse zu optimieren, Arbeitsabläufe zu verbessern und die Leistung des Teams zu steigern.
Nach organisatorischen Veränderungen
Bei großen Veränderungen, wie Umstrukturierungen, Fusionen oder neuen Projekten, kann Teamentwicklung dazu beitragen, dass sich das Team schnell an neue Bedingungen anpasst und seine Produktivität beibehält.
Einführung neuer Technologien oder Arbeitsmethoden
Neue Technologien, Software oder Arbeitsprozesse erfordern es, dass sich das Team mit ihnen auseinandersetzt.
Teamentwicklung als Change-Management-Tool kann unterstützen, dass das Team diese Neuerungen effektiv integriert und gemeinsam daran arbeitet, die Produktivität zu erhalten oder zu steigern.
Regelmäßige Entwicklung
Auch wenn das Team gut funktioniert, kann eine regelmäßige Teamentwicklung dazu beitragen, die Kommunikation, den Zusammenhalt und die kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsabläufe zu fördern.
Teamentwicklung stärkt Kreativität und Innovationskraft im Team, schafft Raum für den Austausch von Ideen und fördert eine offene, experimentierfreudige Kultur.
Ziele der Entwicklung operativer Teams
Eine gelungene Teamentwicklung für operative Fachkräfte erreicht, dass die Zusammenarbeit im Team besser funktioniert. Teammitglieder sind zufriedener mit ihrem Arbeitsumfeld, während die Leistung des Teams sich insgesamt verbessert.
Optimierung von Zusammenarbeit und Kommunikation
Verbesserung der Kommunikation: Klare, direkte und effiziente Kommunikation hilft, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass Informationen rechtzeitig ausgetauscht werden.
Abbau von Abteilungs- oder Hierarchieschranken: In operativen Teams ist es wichtig, dass alle Ebenen gut zusammenarbeiten, um den Informationsfluss zu verbessern. Auch digitale Tools können helfen, Informationen zwischen zeitlich und räumlich asynchron arbeitenden Teammitgliedern auszutauschen.
Steigerung der Effizienz und Produktivität
Operative Teams sind oft für zeitkritische Aufgaben verantwortlich. Ein Ziel der Teamentwicklung ist es, die Effizienz der Arbeitsabläufe zu verbessern.
Beispielsweise werden Arbeitsprozesse optimiert und Rollen klar definiert, damit alle ihre Aufgaben kennen. Ineffiziente Prozesse werden identifiziert und behoben und so Zeit und Ressourcen gespart.
Verbesserung der Problemlösungs-Kompetenz
Teamentwicklungsmaßnahmen helfen, dass das Team schnell auf Probleme reagieren kann. Außerdem werden die Mitglieder des Teams unterstützt, kreative Lösungen zu finden und sich schnell auf neue Situationen einzustellen.
Stärkung des Verantwortungs-Bewusstseins und der Eigenverantwortung
Operative Teams funktionieren besser, wenn alle Verantwortung übernehmen.
Ein Ziel der Teamentwicklung ist es, das Verantwortungsbewusstsein der Teammitglieder zu stärken und ihnen mehr Eigenverantwortung zu übertragen.
Verbesserung des Umgangs mit Stress
Operative Teams sind oft hohen Arbeitsbelastungen und Stresssituationen ausgesetzt. Mit Teamentwicklung wird Resilienz aufgebaut und werden Techniken zur Stressbewältigung vermittelt.
Der Teamgeist wird gefördert, sodass sich die Teammitglieder in stressigen Zeiten gegenseitig unterstützen und vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Definition von Rollen und Verantwortlichkeiten
In vielen Teams kommt es zu Problemen, wenn unklar ist, wer und wann für etwas verantwortlich ist.
Teamentwicklung hilft, Aufgaben zu klären und doppelte Arbeit oder Lücken in der Aufgabenverteilung zu vermeiden.
Förderung einer positiven Teamkultur
Eine gesunde Teamkultur ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg operativer Teams. Teamentwicklung zielt darauf ab, eine positive, unterstützende Kultur zu schaffen.
Das Ziel ist, dass alle wertgeschätzt und ihre Leistungen anerkannt werden. Es kann außerdem die Fluktuation im Team senken, wenn sich die Mitglieder wohlfühlen.
Auch eine offene Feedbackkultur kann mit Teamentwicklung gefördert werden.
Teamentwicklung für Büro und operative Teams
Unterscheidet sich die Teamentwicklung in operativen Teams von der wissensorientierter Arbeitskräfte?
Tendenziell sind operative Tätigkeiten oft körperlicher, direkt mit der Herstellung von Produkten oder Dienstleistungen verbunden und erfordern gleichzeitig eine Menge Wissen. Entsprechend sollten auch die Teamentwicklungsmaßnahmen angepasst werden.
Kommunikation und Zusammenarbeit
Operative Fachkräfte: Kommunikation und Zusammenarbeit sind häufig direkt und stark an physische Präsenz gebunden. Hier ist es wichtig, klare, schnelle und unkomplizierte Kommunikationswege zu schaffen. Führungskräfte verteilen die Aufgaben klar und eindeutig, da Fehler sofort zu Verzögerungen im operativen Betrieb führen können.
Wissensarbeitende: Kommunikation und Zusammenarbeit sind oft weniger an Zeit und Ort gebunden. Der Schwerpunkt der Team-Entwicklung liegt auf Transparenz bei der Wissensweitergabe und dem Schaffen eines Umfelds, das eigenverantwortliches Arbeiten und Innovation fördert.
Arbeitsprozesse und Flexibilität
Operative Fachkräfte: Die Arbeit von operativen Teams ist oft stark strukturiert und standardisiert. Die Entwicklung konzentriert sich daher auf die Einhaltung von Protokollen, Prozessoptimierungen und die Reaktionsfähigkeit in zeitkritischen oder stressigen Situationen.
Wissensarbeitende: Mitarbeitende in diesem Bereich haben in der Regel mehr Autonomie in der Gestaltung ihrer Arbeit. Hier liegt der Fokus auf der Förderung von Selbstorganisation, kreativer Problemlösung und crossfunktionaler Zusammenarbeit.
Arbeitsumgebung und Tools
Operative Fachkräfte: Sie benötigen oft physische Arbeitsmittel und Werkzeuge für ihre Tätigkeiten. Der Fokus liegt daher auf der Optimierung der Arbeitsumgebung, damit Teams effizient arbeiten können. Auch die Einführung von neuen Technologien zur Unterstützung der physischen Arbeit sowie zur körperlichen Entlastung ist wichtig.
Wissensarbeitende: Sie arbeiten überwiegend mit digitalen Tools, die den Wissensfluss und die Kollaboration unterstützen, wie etwa Kommunikationsplattformen oder Projektmanagementsoftware. Die Optimierung dieser digitalen Infrastruktur ist hier einer der zentralen Faktoren von Teamentwicklung.
Vorbereitung auf Entwicklungsmaßnahmen in operativen Teams
Damit die Teamentwicklung erfolgreich ist, müssen die einzelnen Teammitglieder bereits im Vorfeld eingebunden werden. Es ist wichtig, dass das Ziel der Maßnahme bekannt und akzeptiert ist.
Andernfalls riskieren Führungskräfte, dass Konflikte verstärkt werden oder Teams abweisend auf die Maßnahme reagieren. Dem beugen Verantwortliche vor, indem sie idealerweise vorab einzeln mit den Teammitgliedern kurze Interviews führen und verschiedene Sichtweisen auf die aktuelle Teamdynamik, Aufgaben und mögliche Probleme erhalten.
Phasen der Teamentwicklung für operative Fachkräfte
Die Phasen der Teamentwicklung basieren auf dem Modell von Bruce Tuckman und umfassen die folgenden 4 Hauptphasen:
Forming (Orientierungsphase): In dieser Anfangsphase lernen sich die Teammitglieder kennen und klären ihre Rollen. Die Mitglieder sind bemüht, freundlich und ohne Konflikte miteinander umzugehen.
Storming (Konfliktphase): Es entstehen Spannungen und Konflikte, da unterschiedliche Meinungen und Arbeitsstile aufeinanderprallen. Die Teammitglieder kämpfen um Einfluss und beginnen, ihre Positionen im Team zu festigen.
Norming (Konsolidierungsphase): In dieser Phase entwickelt das Team gemeinsame Normen und Regeln für die Zusammenarbeit. Rollen und Aufgaben sind klarer definiert, und das Vertrauen zwischen den Mitgliedern wächst.
Performing (Leistungsphase): Das Team arbeitet effizient zusammen und konzentriert sich auf die Zielerreichung. Die Teammitglieder kennen ihre Stärken und nutzen sie, um gemeinsam optimale Ergebnisse zu erzielen.
Adjourning (Auflösungsphase): Diese Phase tritt ein, wenn das Team seine Aufgaben abgeschlossen hat oder aufgelöst wird. Es erfolgt idealerweise eine Reflextion der Zusammenarbeit, bevor diese beendet wird.
Fazit: Teamentwicklungsmaßnahmen steigern Effizienz, Produktivität und Zufriedenheit der Fachkräfte
Insbesondere bei Veränderungen in der Teamstruktur, Konflikten und Änderungen der äußeren Bedingungen ist Teamentwicklung eine sinnvolle Investition, um die Leistungsfähigkeit von Teams zu erhalten und Mitarbeitende im Umgang mit Neuerungen zu stützen.
So entsteht ein positives Arbeitsklima, das starker Fluktuation vorbeugt und den Erfolg des Unternehmens unterstützt.

Doris Beck