2021 war ein Jahr voller Höhen und Tiefen für die Fertigungsbranche und ähnlich dürfte es auch 2022 kommen.
Die Hersteller erholen sich noch immer von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und stehen vor einer Reihe von Herausforderungen:
- Der Fachkräftemangel
- Die Qualifizierungslücke
- Lieferketten-Engpässe
- Neue Rollen für Arbeitende im Zuge der Automatisierung
- Bindung und Gewinnung neuer Mitarbeitender
Schauen wir uns an, welche Trends die Fertigungsbranche im Jahr 2022 prägen werden und wie Unternehmen sich besser auf die Zukunft vorbereiten können.
Trend Nr. 1: Mehr mit weniger leisten
Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl der Stellen in der Fertigung konstant zurückgegangen.
So stellte z.B. in Deutschland das Statische Bundesamt im Oktober einen Rückgang der Beschäftigtenzahlen von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr fest.
Das klingt nicht nach viel, stimmt aber nachdenklich wenn man weiss, das der Auftragsbestand dabei stetig wächst.
Zu den Faktoren, die zu einer höheren Produktivität und gleichzeitig schrumpfenden Belegschaften führen, gehören:
- Der Arbeitskräftemangel
- Die Automatisierung
- Die Qualifizierungslücke
Im Jahr 2022 müssen produzierende Unternehmen mit der steigenden Nachfrage Schritt halten und gleichzeitig ihre Fachkräfte halten.
Für Frontline-Branchen wie die Fertigung ist die Mitarbeiterbindung entscheidend, um mit der wachsenden Nachfrage Schritt halten zu können. Eine der besten Möglichkeiten, Ihre Mitarbeiterbindung zu steigern und die Fluktuation zu reduzieren, ist die Einführung einer mobilen Mitarbeiter-App wie Beekeeper. Mit Beekeeper können Unternehmen:
- Eine Firmenkultur schaffen, die zum Bleiben motiviert
- Die Qualifizierungslücke durch mobile Weiterbildung schliessen
- Feedback sammeln, um das Mitarbeitererlebnis zu verbessern
Trend Nr. 2: Lieferketten wieder zum Laufen bringen
Dank Rohstoffmangel und steigenden Energiekosten werden Lieferketten-Engpässe auch 2022 auf der Tagesordnung stehen.
Fertigungsunternehmen weltweit haben seit einiger Zeit mit Verzögerungen zu kämpfen, insbesondere bei internationalen Lieferkettennetzwerken. Laut Bloomberg haben sich die Kosten für den Transport eines Containers von Asien nach Europa seit 2020 verzehnfacht. Christopher Tse, CEO der in Hongkong ansässigen Musical Electronics Ltd. bringt es auf den Punkt:
„Wir bekommen weder genügend Bauteile noch genügend Container, die Kosten sind enorm in die Höhe gegangen.“
Gleichzeitig ist die Nachfrage in den meisten Bereichen nach wie vor hoch, was Hersteller zu kreativen Lösungen drängt.
Effektive Kommunikationsstrategien mildern die Störungen durch Verzögerungen in der Lieferkette. Effektive betriebliche Kommunikation stellt sicher, dass alle auf dem gleichen Stand sind und auf das gleiche Ziel hinarbeiten.
Fertigungsunternehmen mit verstreut arbeitenden Frontline-Mitarbeitenden können mit mobilen Plattformen wie Beekeeper in Echtzeit über verschiedene Standorte hinweg kommunizieren.
Trend Nr. 3: Widerstandsfähige Belegschaften aufbauen
2022 müssen Belegschaften für 3 Herausforderungen gewappnet sein:
- Unterbrechungen der Lieferketten
- Arbeitskräftemangel
- Qualifikationslücken
In den USA werden bis 2030 voraussichtlich 2,1 Millionen Arbeitsplätze in der verarbeitenden Industrie unbesetzt sein, schätzt Deloitte. Dieser Arbeitskräftemangel mitverantwortlich für die Verlangsamung des Wachstums und der Arbeitsgeschwindigkeit.
Um diese Probleme zu lösen, legt man in den USA mehr Wert auf Diversifizierung. Eine Gesetzesinitiative im Bundesstaat Washington z.B. soll nicht nur für mehr Jobs sorgen, sondern auch die Zahl der Fertigungsunternehmen im Besitz von Frauen und Minderheiten verdoppeln.
Die Diversifizierung der Arbeitskräfte in der Fertigung ist ein globaler Trend. In Indien zielt Daimler darauf, mindestens 20 % der Belegschaft weiblich zu besetzen.
Auch RJ Bisaha, Mid-Market Sales Manager bei Beekeeper, sieht viele neue Ansätze:
„Viele Hersteller gehen neue Wege, um Arbeitskräfte zu finden. Immer mehr Unternehmen arbeiten mit Beschäftigungsprogrammen für Veteranen, Frauen, Flüchtlinge und andere benachteiligten Bevölkerungsgruppen zusammen.“
Im Jahr 2022 werden mehr Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, ihre Belegschaft zu diversifizieren, um ihre Betriebsabläufe widerstandsfähiger zu machen.
Trend Nr. 4: Automatisierung und Robotik definieren die Rollen von Arbeitenden in der Fabrik neu
Automatisierung in der Fertigungsindustrie ist kein neues Phänomen. Aber produzierende Unternehmen investieren mehr denn je in automatisierte Lösungen für ihren Betrieb. Dies gilt insbesondere für die Agrar- und Lebensmittelindustrie. Das Potential des globalen Marktes für Agrarrobotik soll bis 2032 6,7 Milliarden US-Dollar betragen.
Durch Grenzschließungen und Reisebeschränkungen während der Pandemie sind Arbeitskräfte in der Landwirtschaft auch in Europa knapp gewordener. Unternehmen setzen auf Automatisierung und Robotik, um Aufgaben wie Unkrautjäten, Aussaat und Ernte zu bewältigen.
Viele Start-ups in diesem Bereich haben in letzter Zeit kräftige Finanzspritzen erhalten. Carbon Robotics beispielsweise erhielt 27 Millionen US-Dollar im Rahmen einer Serie-B-Finanzierung für seine autonomen Jätroboter. Tortuga, ein Startup für die Ernteautomatisierung, sammelte 20 Millionen US-Dollar ein.
Dieser Fokus auf Automatisierung und Robotik verändert die Struktur und Verteilung der Arbeitskräfte in der Fertigung. Unternehmen müssen neu bewerten, wie sie ihre Mitarbeitenden optimal einsetzen können.
Menschen werden in der Fertigung wahrscheinlich Rollen übernehmen, die mehr Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeit benötigen. Um dies möglich zu machen, werden Plattformen zur Weiterbildung der Belegschaft 2022 eine wichtige Rolle spielen.
Trend Nr. 5: Grüner wirtschaften
Der Klimawandel ist für prouzierende Unternehmen zu einer dringenden Priorität geworden. Etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen entfällt auf die Fertigungsindustrie, und der Druck auf Unternehmen war nie größer, ihr Betriebsmodell zu überdenken und auf klimafreundliche oder zumindest klimaneutrale Produktionssysteme umzusteigen.
Regierungen machen große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und investieren Milliarden von Euro in die Bekämpfung des Klimawandels. Dementsprechend müssen auch Firmen der Fertigungsindustrie ihre Abläufe von vorne bis hinten transformieren, von Entwicklung und Logistik bis zur Frage, wie Fabriken überhaupt funktionieren.
Diese neuen Fertigungsabläufe werden auch zu einer Veränderung der internen Kommunikation führen.
Eine Schlüsselkomponente beim Aufbau nachhaltigerer Produktionsstätten? Digitalisierung an der Frontline, also die Umwandlung papierbasierter und persönlicher Prozesse in digitale.
Plattformen, die diese Digitalisierung unterstützen, sparen Papier und Kosten und machen sie letztendlich zu einer nachhaltigeren Lösung.
Trend Nr. 6: Durchdachte HR-Strategien zur Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden
Um den Arbeitskräftemangel zu bewältigen und die Qualifikationslücke zu schließen ist Gewinnung und Bindung jüngerer Arbeitnehmender und solcher, die nach der Pandemie wieder in den Arbeitsmarkt eintreten, unerlässlich.
Ältere Mitarbeitende, die Fachwissen und praktische Erfahrung gesammelt haben, gehen in den Ruhestand. Gleichzeitig entstehen durch Automatisierung und den Einsatz von Robotern neuen Rollen in der Fertigung.
Fertigungsunternehmen müssen neue Arbeitskräfte gewinnen und diese langfristig binden, um die Qualifikationslücke zu schließen und mit der Nachfrage Schritt zu halten. Im Jahr 2022 werden Personalabteilungen ihren Ansatz für den gesamten Employee Lifecycle überdenken.
Bei Kapco, einem Metallverarbeitungsunternehmen mit Sitz in Wisconsin, erstellte das HR-Team einen Plan, der Mitarbeitenden klar machte, wie sie ihre Fähigkeiten entwickeln und ihren Lohn im Laufe der Zeit erhöhen können. Dies erhöhte die Motivation und reduzierte die Fluktuation in der Belegschaft.
Die gemeinsame Ausarbeitung eines Karriereplans ist eine großartige Möglichkeit, den Mitarbeitenden zu zeigen, dass sich das Unternehmen um ihre Zukunft kümmert.
Trend Nr. 7: Die kontinuierlich lernende Belegschaft
Lernen und die Entwicklung von Fähigkeiten hören nicht am letzten Tag des Onboardings auf. Kontinuierliches Lernen ist einer der Schlüsselfaktoren für die Mitarbeiterbindung, insbesondere für jüngere Arbeitskräfte.
69 % der Mitarbeitenden unter 25 Jahren geben an, bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu bleiben, weil ihnen Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden.
Trotzdem sehen Führungskräfte und Arbeitende die Weiterbildung dramatisch anders. In einer Studie des Manufacturing Institute waren mehr als 9 von 10 Führungskräften mit den Fortbildungsmaßnahmen in ihrem Unternehmen zufrieden, während zwei Drittel der Frontline-Mitarbeitenden dies nicht waren.
Eine Möglichkeit, kontinuierliches Lernen für die Belegschaft nachhaltig zu gestalten, besteht in Smartphone-optimierten Trainingsprogrammen, die z.B. über Beekeeper erreichbar gemacht werden.
Die Produktions-Trends 2022 auf einen Blick
Hier ist eine Zusammenfassung der Trends, die wir in der Fertigung sehen werden:
- Unternehmen müssen sich auf die Mitarbeiterbindung konzentrieren , um trotz schrumpfender Arbeitsmärkte im Geschäft zu bleiben
- Störungen in der Lieferkette erfordern Workarounds und effektive interne Kommunikation
- Diversifizierte Belegschaften werden entscheidend für betriebliche Resilienz sein
- Mit zunehmender Automatisierung entstehen immer mehr neue Rollen
- Unternehmen werden verstärkt auf CO2-Neutralität hinarbeiten
- Personalabteilung werden wichtiger für die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden
- Organisationen werden mehr Möglichkeiten zur Weiterbildung anbieten