Während sich die Welt ständig verändert, ist 2022 eines sicher: Unternehmen stehen vor einem beispiellosen Mangel an Frontline-Arbeitskräften, der zu einem harten Wettbewerb um Mitarbeitende geführt hat. Das zwingt sie dazu, das Mitarbeitererlebnis zu überdenken und neu zu gestalten, beginnend mit dem ersten Berührungspunkt – der Anwerbung.
Dieser Arbeitskräftemangel wird befeuert durch die besonderen Belastungen der Pandemie und grassierenden Burnout in allen gewerblichen Branchen. Millionen von Arbeitenden kündigen ihre Jobs im Zuge der „Great Resignation“. Einige der Gründe:
- Allein in den USA verließen fast 1,4 Millionen Frauen den Arbeitsmarkt um sich um ihre Familien zu kümmern
- Viele Ältere gehen früher als geplant in den Ruhestand
- Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nutzen die Chance auf höheres Gehalt in neuen Jobs
- Die zusätzlichen Belastungen sind einfach zu viel
Diese Kündigungswellen bringen Arbeitenden mehr Macht als je zuvor
Jetzt, wo Arbeitskräfte zu einem raren gut werden, müssen Unternehmen die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden priorisieren.
Die alltäglichen Herausforderungen von Frontline-Mitarbeitenden in Pflege, Handel, Produktion und weiteren Branchen beherrschen weiterhin die Schlagzeilen, also wollten wir genau verstehen, was sie von der Arbeit erwarten.
Aus diesem Grund haben wir Frontline-Arbeitende und ihre direkten Vorgesetzten gefragt:
- Was sie wollen
- Was sie sorgt
- Was sie motiviert
- Was sie über ihre digitalen Tools denken
Unsere Umfrage ergab, dass Frontliner klare Kommunikation und echte Veränderungen im Betrieb wollen.
- 86 % bezeichnen ein Verständnis dafür, warum und wann sich Dinge ändern, als wichtig für ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz.
- 80% der Frontliner sagen, dass klare Ziele und Vorgaben, sowie messbare Leistung für ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz wichtig sind.
- 13 % der Führungskräfte halten dagegen Kontext und klare Ziele für ineffektiv, wenn es um die Mitarbeiterbindung geht.
Unsere Recherche hat wichtige Frontline-Trends enthüllt, auf die sich Unternehmen im Jahr 2022 vorbereiten müssen.
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Oder lesen Sie weiter, um erste Einblicke zu erhalten.
1. Frontline-Arbeitende erwarten höhere Löhne – und schnelleren Zugang zu ihnen
Es ist keine Überraschung, dass die Vergütung ein heißes Thema im Jahr 2022 ist. Frontliner wissen, dass sie jetzt am längeren Hebel sitzen. Und der Wettbewerb um Fachkräfte treibt die Löhne in die Höhe.
Riesige Konzerne wie Amazon und Walmart erhöhen ihre Stundenlöhne. Starbucks bietet sogar Unterzeichnungsboni an.
Zusätzlich zu einer höheren Vergütung erhalten Arbeitende oft auch schneller Zugang zu ihren verdienten Löhnen. Unternehmen arbeiten mit Apps zusammen, die Mitarbeitenden eine Auszahlung am nächsten oder am selben Tag anbieten, damit sie bei Bedarf kurzfristig auf ihre Gehalt zugreifen können.
Dies ist ein bahnbrechender Ansatz zur Anwerbung und Bindung von Mitarbeitenden, besonders wenn diese kaum Ersparnisse haben.
2. Die Anwerbung wird kreativer
Hilfe-Gesucht-Schilder? LinkedIn-Posts? Berufsmessen? Diese traditionellen Kanäle zur Kandidatensuche und -anwerbung reichen nicht mehr für die technologieaffinen Arbeitskräften von heute.
Der Stellenmarkt ist hart umkämpft und die Unternehmen ziehen alle Register. Hier sind ein paar Beispiele:
- McDonald’s nutzte Snapchat um mehr als 3.000 Bewerbungen in nur 23 Stunden zu erhalten
- Firmen wie Chipotle und Shopify versuchen Millenials über TikTok anzuziehen
- Einzelhändler wie Target übernehmen Studiengebühren und mehr für Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigte
Während einige dieser neuen Programme im Sande verlaufen sind, haben sich andere durchaus bewährt. Und sie alle zeigen, dass Arbeitgeber bereit sind, im Kampf um gewerbliche Arbeitskräfte neue Wege zu gehen.
3. Arbeitsbedingungen sind wichtig – und auch Kontext
Unsere Umfrage hat ergeben, dass die Arbeitsbedingungen im gewerblichen Bereich ein großes Problem darstellen können. Zum Beispiel bedeutet Fertigungsarbeit oft monotone Bewegungsabläufe, lange Arbeitszeiten und minimalen persönlichen Raum. In Jobs im Einzelhandel oder der Gastronomie ist man stundenlang auf den Beinen oder schuftet in der Hitze der Küche.
Körperliche Beschwerden sind nach wie vor ein großes Problem für Frontline-Arbeitende.
Und es sind nicht nur die individuellen Arbeitsbedingungen. Unterbesetzung ist ein Top-Stressfaktor für gewerbliche Mitarbeitende, und unvorhersehbare Schichteinteilungen machen die Sache nur noch schlimmer.
In unterbesetzten Schichten wird von den vorhandenen Mitarbeitenden einfach erwartet, in die Bresche zu springen. Was sie aber bräuchten, sind besser besetzte Teams und berechenbare Schichtpläne.
Kontext ist auch entscheidend für die Zufriedenheit von Mitarbeitenden. Sie wollen nicht mit Scheuklappen arbeiten, sondern:
- Besser verstehen, warum und wann sich Dinge ändern,
- Klare Ziele haben
- Das große Ganze verstehen
2022 sollten Unternehmen grundsätzliche Änderungen vornehmen zum Beispiel:
- Ausreichende Personaldeckung priorisieren
- Die umfassendere Vision des Unternehmens kommunizieren
- Große Veränderungen besser erklären
- Die Schichtplanung vorhersehbarer gestalten
- Körperlichen Beschwerden ernst nehmen
4. Weniger ist mehr: Digitale Tools zentralisieren
Die digitale Revolution ist an der Frontline angelangt. Eine spannende Chance, aber auch eine große Herausforderung.
Die globale Pandemie hat digitalen Arbeitsplätzen einen enormen Schub verpasst. Da ist es keine Überraschung, dass auch im gewerblichen Bereich eine Fülle an Technologien zur Verfügung steht. Aber wenn Unternehmen einen Flickenteppich von Lösungen einführen, erschweren sie ihren Mitarbeitenden eher die Arbeit.
Stellen Sie sich die Situation vor: Sie reinigen ein frei gewordenes Hotelzimmer. Allerdings wurden übernacht neue Hygieneprotokolle eingeführt – und der Hahn tropft im Badezimmer. Jetzt müssen Sie durch drei verschiedene Apps navigieren, um:
- die neuen Reinigungsschritte zu checken
- eine Wartungsanfrage zu stellen
- den Raum als fertig zu markieren
Im Jahr 2022 benötigen Frontline-Mitarbeitende eine nahtlose, zentrale Anlaufstelle, über die sie alle Tools und Informationen einfach erreichen. Plattformen wie Beekeeper stellen sicher, dass gewerbliche Mitarbeitende unabhängig von ihrem Standort auf alles zugreifen können, was sie benötigen. Es erleichtert nicht nur ihr Arbeitsleben, sondern hilft auch, die App-Müdigkeit zu bekämpfen.
5. Starke Führung vor Ort ermöglichen
Frontline-Managerinnen und -Manager sind für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Sie sind die Brücke zwischen der Zentrale und den Mitarbeitenden an vorderster Front. Sie sind auch wichtig für ein positives Arbeitserlebnis, das die Teammitglieder motiviert und produktiv hält.
In den letzten Jahren haben Unternehmen ihren Frontline-Mitarbeitenden mehr Aufmerksamkeit geschenkt – und das zu Recht. Aber 2022 ist das Jahr für die Stärkung von Frontline-Führungskräften.
Investitionen in Kommunikations- und Führungstrainings können sich enorm auszahlen, weil sie zu einer engagierteren, motivierteren und zufriedeneren Belegschaft führen.