Der Begriff der Arbeitssicherheit ist häufig zu hören. Oftmals stellen sich die Verantwortlichen jedoch die Frage: Was ist Arbeitssicherheit überhaupt genau. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, ist es zunächst wichtig zu beachten, dass sich die Mitarbeitenden in Ihrem Unternehmen stets gewissen Risiken aussetzen. Auf der einen Seite ist es möglich, dass Unfälle passieren. Auf der anderen Seite kann es durch die dauerhafte Ausübung einer gewissen Tätigkeit zu sogenannten Berufskrankheiten kommen. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die in Folge der Berufsausübung entsteht. In beiden Fällen sind die Folgen für die betroffenen Mitarbeitenden schwerwiegend. Als Arbeitgeber müssen Sie diese Gefahren verhindern und für eine hohe Arbeitssicherheit im Betrieb sorgen. Dazu besteht nicht nur eine moralische Verpflichtung. Darüber hinaus gibt es in diesem Bereich strenge gesetzliche Vorschriften, die Sie unbedingt beachten sollten. Hier lesen Sie, wie Sie diese Aspekte effizient und zuverlässig umsetzen.
Verschiedene Arbeitsunfälle
Um eine hohe Arbeitssicherheit zu ermöglichen, ist es sehr wichtig, Arbeitsunfälle zu vermeiden. In einem Betrieb bestehen viele verschiedene Gefahrenquellen. Ein Beispiel hierfür ist die Absturzgefahr. Wenn die Mitarbeitenden Tätigkeiten in großer Höhe erledigen, kann ein Sturz schwere Verletzungen verursachen oder sogar lebensbedrohlich werden. Deshalb ist es wichtig, in den gefährdeten Bereichen Absperrgitter anzubringen oder den Mitarbeitenden andere Sicherungssysteme anzubieten. Darüber hinaus kann es beim Umgang mit Maschinen zu Arbeitsunfällen kommen. Deshalb sind auch in diesem Bereich umfangreiche Schutzmaßnahmen notwendig. Selbst im Büro kann es zu Arbeitsunfällen kommen, obwohl hier auf den ersten Blick keine großen Risiken erkennbar sind. Beispielsweise kann eine Bürofachkraft beim Kontakt zu einem defekten Elektrogerät einen Stromschlag erleiden. Deshalb ist es wichtig, in allen Bereichen passende Maßnahmen umzusetzen, um für optimale Arbeitssicherheit zu sorgen.
Arbeitsschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: die Unterschiede
Beim Thema Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit kommt es häufig zu Unklarheiten hinsichtlich der genauen Bedeutung der verwendeten Begriffe. Deshalb ist es wichtig, kurz auf diesen Aspekt einzugehen. Der Ausdruck Arbeitsschutz bezieht sich auf aktive Maßnahmen, die darauf abzielen, Unfälle zu verhüten und weitere Gefährdungen der Gesundheit zu vermeiden. Die Maßnahmen, die Sie in diesem Bereich umsetzen müssen, sind im Arbeitsschutzgesetz festgehalten. Der Begriff Arbeitssicherheit bezieht sich hingegen auf den Zustand, der dabei erreicht werden soll. Hierbei handelt es sich um eine Zielvorgabe, während sich der Arbeitsschutz mit konkreten Maßnahmen befasst, die dazu dienen, dieses Ziel zu erreichen. Darüber hinaus ist die Unterscheidung zwischen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sehr wichtig. Wie bereits ausgeführt, stellt die Arbeitssicherheit das Ziel dar, das erreicht werden soll, um eine Gefährdung der Mitarbeitenden zu vermeiden. Neben Maßnahmen zur Unfallverhütung ist es in diesem Bereich auch wichtig, die Gefahr von Krankheiten zu reduzieren. Dazu dient der Gesundheitsschutz.
Hierfür ist es unverzichtbar, die Risiken für Berufskrankheiten zu reduzieren.
Diese entstehen häufig durch eine falsche und monotone Belastung des Körpers. Auch der Kontakt zu gesundheitsgefährdenden Stoffen kann Berufskrankheiten auslösen. Für eine umfassende Sicherheit bei der Arbeit ist es deshalb wichtig, auch diese Aspekte zu berücksichtigen. Als Arbeitgeber sollten Sie auch weitere gesundheitsfördernde Maßnahmen umsetzen, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Berufsausübung stehen. Beispielsweise sollte der Betrieb Möglichkeiten für Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen bereitstellen.
Arbeitssicherheit: Auch der Arbeitgeber profitiert
Von der Umsetzung der Maßnahmen für den Arbeitsschutz profitieren in erster Linie die Mitarbeitenden. Auf diese Weise setzen sie sich wesentlich weniger Gefahren aus, die ihre Gesundheit beeinträchtigen könnten. Allerdings profitiert davon auch der Arbeitgeber. Eine der offensichtlichsten Auswirkungen besteht in der Reduzierung der Krankheitstage. Wenn weniger Unfälle passieren und Ihre Mitarbeitenden geringeren gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind, senkt das die Anzahl der Krankheitstage deutlich. Das reduziert die Kosten und steigert die Produktivität. Es kommt hinzu, dass das Betriebsklima darunter leidet, wenn die Mitarbeitenden den Eindruck erhalten, dass sie einer erhöhten Gefährdung ausgesetzt sind. Das wirkt sich auf die Motivation aus. Daher ist es auch für den unternehmerischen Erfolg sehr wichtig, umfassende Maßnahmen für die Arbeitssicherheit umzusetzen.
Die gesetzlichen Vorschriften
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bei der Umsetzung der Arbeitssicherheit sehr wichtig ist, besteht in den gesetzlichen Vorschriften. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat hierzu genaue Regeln erlassen, die gesetzlichen Charakter haben und die daher für alle Unternehmen in Deutschland verbindlich sind.
Wenn Sie sich nicht an diese Vorschriften halten, drohen Ihrem Unternehmen hohe Bußgelder.
Es kommt hinzu, dass Sie bei einem Unfall Ihren Versicherungsschutz verlieren. Gerade bei Unfällen mit Personenschaden sind die Schadensersatzforderungen oftmals so hoch, dass sie Ihren Betrieb in eine erhebliche wirtschaftliche Schieflage bringen können.
Betriebsarzt: wichtige Funktion für die Gesundheitsvorsorge
Eine wichtige Vorschrift besteht darin, einen Betriebsarzt zu bestimmen. Dieser muss Sie bei der Umsetzung eines sicheren Arbeitsumfeldes unterstützen. Seine Aufgabe besteht darin, die gesundheitlichen Risiken so gering wie möglich zu halten. Die DGUV gibt genau vor, welchen Umfang diese Maßnahmen haben müssen. Darüber hinaus kann der Betriebsarzt auch weitere Aufgaben erledigen – beispielsweise Vorsorgeuntersuchungen oder Schutzimpfungen durchführen.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit
Außerdem ist eine Fachkraft für Arbeitssicherheit vorgeschrieben. Diese muss über eine spezielle Ausbildung verfügen. Ihre Aufgaben bestehen darin, die Arbeitsplatzgestaltung zu kontrollieren und zu überprüfen, ob dabei alle Sicherheitsaspekte berücksichtigt wurden. Dazu gehört es auch, zu kontrollieren, ob für eine hohe Arbeitssicherheit Symbole angebracht wurden, die auf Gefährdungen hinweisen. Außerdem kann die Fachkraft für Arbeitssicherheit eine Unterweisung der neuen Mitarbeitenden durchführen, um ihnen die Grundlagen für eine sichere Berufsausübung zu vermitteln.
Besondere Herausforderungen durch COVID 19
Die Corona-Pandemie hat das Leben fast aller Menschen verändert. Auch bei der Berufsausübung gibt es viele neue Aspekte zu berücksichtigen. Auch hierbei spielt die Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle.
Als Arbeitgeber sind Sie dazu verpflichtet, das Risiko für eine Ansteckung Ihrer Mitarbeitenden so gering wie möglich zu halten.
Dazu gehören Abstandsregeln und verschiedene Hygienemaßnahmen.
Arbeitssicherheit in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Die bisher vorgestellten Regeln für die Arbeitssicherheit beziehen sich auf die Situation in Deutschland. In Österreich und in der Schweiz gibt es aber ähnliche Vorschriften. Unternehmen in der Schweiz müssen beispielsweise das UVG berücksichtigen, das ebenfalls genaue Vorschriften zur Unfallverhütung enthält. Auch ein Arbeitsarzt ist hier vorgeschrieben. In Österreich müssen Arbeitgeber das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz beachten, das unter anderem die Bestellung einer Sicherheitsvertrauensperson und eines Arbeitsmediziners vorsieht.
Einfacher Einstieg in eine effiziente Umsetzung der Arbeitssicherheit
Es wurde deutlich, dass die Arbeitssicherheit für jedes Unternehmen sehr wichtig ist. Die Verantwortlichen sind sich darüber zwar in der Regel bewusst, doch fürchten sie die hohen Sicherheitskosten. Digitale Tools können jedoch auch in diesem Bereich helfen. Beispielsweise stellen sie für die Unterweisung zur Arbeitssicherheit eine Vorlage bereit und sie erleichtern die Koordination aller Sicherheitsmaßnahmen.