Energiekrise, Fachkräftemangel, Lieferschwierigkeiten und Materialknappheit, drohende Rezession: Der Winter 2022/23 wird für viele Frontline-Unternehmen kein leichter werden. Durch die Krisenfaktoren drohen schwerwiegende Konsequenzen wie sinkende Produktivität, Rückgang der Verkäufe, hohe Heiz- und Stromkosten, mangelnde Auftragslast und Kurzarbeit – im schlimmsten Falle gar die Kündigung einiger Mitarbeitenden sowie das vorrübergehende Einstellen der Produktion.
Doch was können Sie tun, um Ihr Unternehmen unbeschadet durch den Krisen-Winter zu bringen? Welche Maßnahmen Sie schon jetzt ergreifen können, wie Sie akute Krisenherde in den kommenden Monaten umschiffen und warum eine Digitalisierung Ihrer unternehmensinternen Kommunikation unumgänglich wird, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.
Winter 2023: Diese Krisenherde sollten Sie kennen
Damit Sie Risiken bereits zu einem frühen Zeitpunkt erkennen und Ihr Unternehmen vorbereiten können, sollten Sie im Vorfeld die verschiedenen möglichen Krisenherde genau unter die Lupe nehmen:
- Lieferschwierigkeiten: Seit der Corona-Pandemie ist die weltweite Logistik aus dem Tritt geraten und hat sich bis heute nicht wieder korrekt eingependelt. Noch immer sind etwa 20 Prozent der Frachter überbucht und es kommt zu Verzögerungen bei Lieferungen. An allen Ecken und Enden mangelt es zudem an Containern und Frachtkapazitäten, dazu kommen zeitweise Probleme in der Binnenschifffahrt, beispielsweise aufgrund niedriger Pegelstände. Auch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle durch Corona und Co. können im Winter die aktuelle Situation der Logistik negativ beeinflussen.
- Materialknappheit: In Frontline-Unternehmen, beispielsweise im verarbeitenden Gewerbe, kommt es momentan zu Materialengpässen – vor allem bei den Vorprodukten. Weiterhin fehlen wichtige Halbleiter in vielen Branchen, die mit der Herstellung von Autos oder Smartphones beschäftigt sind. Diese Knappheit zieht sich laut Branchenexperten noch bis weit ins Jahr 2023. Auch der Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Rohstoffversorgung weltweit: Russland ist wichtiger Lieferant für Rohstoffe wie Nickel und Palladium, die für viele Industrieanlagen relevant sind.
- Energiekrise: Bereits jetzt geben laut einer aktuellen Umfrage von Randstad-ifo 90 Prozent der Unternehmen an, dass ihr Betrieb bereits unter den steigenden Kosten der Energiekrise leidet. Je kälter der Winter wird und je stärker die Energiekosten den Betrieb belasten, desto drastischere Gegenmaßnahmen müssen Unternehmen ergreifen. Denkbar sind Szenarien vom zwischenzeitlichen Produktionsstopp über Kurzarbeit bis hin zur Kündigung von Mitarbeitenden.
- Fachkräftemangel: Noch immer fehlt es in allen Frontline-Branchen an qualifizierten Fachkräften, die einen reibungslosen Betrieb im Unternehmen – ohne signifikante Mehrbelastung der übrigen Arbeitnehmenden – gewährleisten. Mindestens jedes zweite Unternehmen ist laut Berechnungen der Boston Consulting Group vom Fachkräftemangel betroffen, jährlich verliert Deutschland so 86 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung.
- Rezession: Laut Wirtschaftsminister Habeck wird die Wirtschaft 2023 um 0,4 Prozent schrumpfen. Die Bundesregierung rechnet für 2022 mit einer Inflationsrate von 8,0 Prozent und 2023 mit 7,0 Prozent. Mit einem 200 Milliarden starken Abwehrschirm will die Regierung Privatpersonen und Unternehmen in der Energiekrise unterstützen, eine Gas- und Strompreisbremse soll beispielsweise entlasten.
Schwierige Zeiten für Unternehmer: Warum sich Krisen momentan akkumulieren
Eine Krise kommt selten allein: So bleibt beispielsweise der Krieg in der Ukraine nicht ohne Folge, sondern beeinflusst den Energiehaushalt in ganz Europa. Durch die enorm hohen Energiepreise wird zudem die Industrieproduktion gebremst, was Unternehmen und Arbeitnehmende stark belasten kann – zusätzlich zum bereits etablierten Fachkräftemangel sowie Liefer- und Materialproblemen.
Zudem wächst sich die Energiekrise immer mehr auch zu einer Sozial- und Wirtschaftskrise aus. Ein neuer Höchststand der Inflation von 10 Prozent im September 2022 stürzt Privatpersonen und Unternehmen in Existenznöte. Das wiederum wirkt sich auf einen Kaufkraftverlust aus, der sich auch in den privaten Bereich zieht. So geht der private Konsum um ein Prozent zurück.
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4 Tipps, wie Sie als Unternehmen unbeschadet durch die Krise kommen
Unternehmen erleben immer wieder schwierige Phasen – auch der Krisenwinter 2023 wird dazu gehören. Doch mit der richtigen Vorbereitung und konkreten Maßnahmen schaffen Sie es, bereits im Vorfeld für mehr Sicherheit zu sorgen. Unsere vier Tipps unterstützen Sie in Ihrer Planung der nächsten Monate.
1. Erstellen Sie einen Notfallplan für einen möglichen Energieengpass
Sie haben bisher noch keinen Plan B, falls die Energie im Winter doch knapp wird? Dann gehören Sie zu 71 Prozent der Unternehmen, die laut Randstad-Ifo-Befragung noch keinen Notfallplan erstellt haben. Höchste Zeit, einige Energiesparmaßnahmen zu etablieren und für den Worst-Case zu planen.
- Wichtig ist, dass Sie bereits jetzt Ihren Energieverbrauch im Unternehmen optimieren und laufend daran arbeiten, möglichst viel Strom und Gas einzusparen. Senken Sie beispielsweise die Gebäudetemperatur. Wenn möglich, sollten Ihre Mitarbeitenden zudem wieder vermehrt im Homeoffice arbeiten, um den Energieverbrauch zusätzlich einzudämmen.
- Informieren Sie sich bei Ihrem örtlichen Energieversorger und stellen Sie Ihre offenen Fragen zur Versorgungslage und der voraussichtlichen Kostenentwicklung. Auch wenn die Versorgung aktuell gesichert ist, schadet ein direkter Kontakt nicht.
- Erwägen Sie eine Brennstoffumstellung, um nicht ausschließlich vom Gas abhängig zu sein. Sogenannte ‚Fuel-Switch‘-Möglichkeiten ermöglichen es, Brenner zu installieren, die sowohl Gas als auch Heizöl oder Diesel verfeuern. Andere wiederum können von Gas auf Kohle- oder Holzfeuerung umgestellt werden. Kümmern Sie sich zeitnah um notwendige Genehmigungen.
- Um den Betrieb kurzfristig einbremsen zu können, sollten Sie einen Abbau von Überstunden und Urlaub für Ihre Mitarbeitenden in Betracht ziehen. Eine gezielte Drosselung des Betriebs kann auch durch die Kürzung der Servicezeiten oder eine Reduktion der Produktion erzielt werden.
2. Kommunikation in der Krise: Guter Kontakt und transparente Informationen sind ausschlaggebend
Gerade in Krisenzeiten ist es essentiell, eine gute, transparente und vor allem leicht zugängliche Kommunikation in Ihrem Unternehmen zu etablieren. Kein Betrieb wird in diesem Winter nicht von Sorgen und Existenznöten geplagt – das wissen auch Ihre Mitarbeitenden, gerade jene an der Frontline.
Der Großteil der Betriebe kommuniziert noch immer über klassische Wege wie Rundmails, Aushänge an schwarzen Brettern in Aufenthaltsräumen oder umständliche Telefonketten. Dass dabei vor allem die gewerblichen Mitarbeitenden oft vergessen werden, ist vielen Unternehmern nicht bewusst. Frontliner arbeiten nicht selten jeden Tag an einem anderen Arbeitsplatz, haben nur sporadisch Zugriff auf einen internetfähigen PC und halten sich nur wenig direkt im Unternehmen auf. Anschläge, Rundmails und andere Kommunikationswege erreichen also nicht alle Mitarbeitenden und schüren somit weitere Unsicherheiten.
Abhilfe verschafft ein modernes, digitales Kommunikationstool wie Beekeeper, das Mitarbeitende – egal ob im Büro oder im Außendienst – untereinander und mit der Geschäftsführung verbindet. Beekeeper bietet die Möglichkeit, wichtige Informationen, beispielsweise zu Energiesparmaßnahmen, Produktionsstopps oder Kurzarbeit persönlich via Textnachricht oder über Streams an betroffene Mitarbeitende zu vermitteln. Und das direkt auf das Smartphone. Rückfragen können jederzeit bequem über Beekeeper gestellt werden – so fühlt sich jeder Mitarbeitende, auch an der Frontline, gut und transparent über alle wichtigen Unternehmensentscheidungen informiert.
3. Personaleinsatzplanung (digital) optimieren
Personal ist in Krisenzeiten Ihre wertvollste und wichtigste Ressource – deshalb gilt es, gerade in schwierigen Zeiten die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden nicht zu vernachlässigen. Fühlen sich Frontliner und Büromitarbeitende nicht wertgeschätzt, müssen Sie damit rechnen, diese früher oder später zu verlieren. Personalbeschaffungsprozesse werden auf dem, durch den Fachkräftemangel leer gefegten, Arbeitsmarkt immer schwieriger.
Eine ideale Personaleinsatzplanung und digitale Organisation kann Ihrem Unternehmen allerdings schon jetzt helfen, etwaigen Fachkräftemangel zu überbrücken und vorhandene Mitarbeitende zufriedenzustellen. Mit digitalen Tools wie Beekeeper lässt sich Planungschaos verhindern und Sie können Ihre Arbeitskräfte optimal einsetzen. Beginnen Sie bei den Schichtplänen: Reduzieren Sie die Wochenarbeitszeit Ihrer Mitarbeitenden auf maximal 40 Stunden – vor allem an der Frontline werden daraus bei schlechter Planung gerne auch einmal 80 Stunden. Über Beekeeper können Mitarbeitende Ihre Schichtpläne ständig einsehen und wissen genau, wann sie wo sein müssen – aber auch, welches Material mitgebracht werden muss.
Setzen Sie Ihre Mitarbeitenden zudem ihren Stärken entsprechend ein: Wer etwas gerne tut, ist mit mehr Motivation und Begeisterung bei der Arbeit – und motivierte Arbeit erzielt bessere und effizientere Ergebnisse.
4. Lieferengpässe vermeiden durch breite Aufstellung & Digitalisierung
Um Lieferschwierigkeiten und Materialengpässe künftig so gut wie möglich zu vermeiden und Ihre Produktion effektiv zu sichern, sollten Sie Ihr Unternehmen möglichst breit aufstellen. Diversifikation hilft Ihnen dabei, Lieferketten-Risiken besser zu steuern und Verluste minimal zu halten. Setzen Sie nicht nur auf Stammlieferanten, sondern gehen Sie Verträge mit verschiedenen Lieferanten aus unterschiedlichen Regionen ein. So können Sie flexibler reagieren.
Auch digitale Lösungen wie die Plattform Beekeeper können bei Materialknappheit und Lieferengpässen für mehr Klarheit sorgen. Digitalisierte Bestände können beispielsweise allen betroffenen Mitarbeitenden verfügbar gemacht werden, sodass sowohl Frontliner als auch organisierende Büromitarbeitende jederzeit auf dem aktuellen Stand sind. So behalten alle Parteien den Überblick.
Fazit: Digitale Tools & Krisenpläne helfen Unternehmen durch die Krise
Der Winter 2023 wird für viele Unternehmen eine große Herausforderung: Viele Krisenherde müssen gleichzeitig gelöscht werden. Ob steigende Energiepreise, drohende Rezession, Lieferschwierigkeiten oder Personalmangel – die Probleme sind zahlreich.
Um als Unternehmen unbeschadet durch den Krisenwinter zu kommen, sollten Sie rechtzeitig sinnvolle Maßnahmen umsetzen und Notfallpläne etablieren. Beginnen Sie, Gas und Strom zu sparen, indem Sie die Gebäudetemperatur senken oder Mitarbeitende ins Homeoffice versetzen.
Rüsten Sie Ihr Unternehmen außerdem mit digitalen Tools für Kommunikation und Zusammenarbeit wie Beekeeper auf. In Krisenzeiten sind Mitarbeitende an der Frontline oder im Büro Ihr wichtigstes Gut, deshalb muss die Kommunikation reibungslos funktionieren. Via Direktnachricht oder Stream erreichen wichtige Informationen Ihre Frontliner direkt auf dem Smartphone. Um Ihr vorhandenes Personal zu entlasten, sollten Sie Einsatzpläne mit Beekeeper digital optimieren und die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden berücksichtigen. Zu guter Letzt gilt es, Lieferengpässen vorzubeugen und auf unterschiedliche Lieferanten zu vertrauen. Digitalisierte Warenstände können über Beekeeper allen Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden, damit alle den Überblick darüber behalten.
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